Spannende Woche. Sechs Tage Schulung liegen hinter mir. Und trotzdem – oder gerade deswegen – geht es mir richtig gut. Wenn ich in Straubing bin, denke ich immer, dass es auch echte Menschen gibt. Echt? Damit meine ich nicht dieses Hintenrum, sondern ganz klar geradeaus. Es sind keine großen Reden notwendig, sondern Offenheit. Ich fühle mich zugehörig. Und das fühlt sich einfach gut an. Ich bin einfach. Und dazu dann geilste niederbayerische Sprache. Herrlich!
Gut, sie haben mich natürlich mächtig hops genommen wegen des Autos. Es war ein Peugeot Traveller. War ja klar, dass ich nur noch die Busfahrerin war. Kurz vor der Heimfahrt kam noch ein: „Aber auf der Rückfahrt kannst Du ja ein bisschen schlafen.“ Häää? Na, das würden viele im Bus machen. Ja ja, wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung. Bin mal gespannt, welchen Wagen mir Europcar, Hertz oder Sixt als nächstes hinstellen werden.
Göttlich war dann auch das Tanken am Ende. Ich muss immer rechts ranfahren. Mache ich natürlich ganz automatisch dann wieder und steige aus. Nö. Der Tank befindet sich natürlich links. Ich steige wieder ein, ziehe vor, setze rückwärts und fahre links ran. Ich steige wieder aus, gucke und sehe: Aaaah! Nur für LKW. Gut, die meinten ja, es sei ein Bus, aber selbst mir ist klar, dass das jetzt nicht passen wird. Ich steige also wieder ein und fahre rückwärts. Der Wagen, der gerade einbiegen will, ist überfordert und setzt ebenfalls zurück und in eine andere Reihe. Mittlerweile liege ich vor lauter Lachen fast Parterre, weil ich jegliches Klischee bediene, aber gut. Ich entschuldige mich lachend bei dem anderen Fahrer, der irritiert abwinkt. Die Tankwärterin (sagt man das so politisch korrekt?) lächelt nur leicht und bestätigt, man würde ja viel zu selten über sich lachen. Also ich nicht. Eher täglich, würde ich behaupten.
Den Urlaubstag hab ich dann damit zugebracht, ein Lattenrost und eine zersägte Matratze zum Werkstoffhof zu bringen. Nee, Freddy Krüger war nicht über Nacht da. Ich musste das Ding durchschneiden, um es transportieren zu können. Den Lattenrost hatte ich komplett zerlegt. Als Dankeschön durfte ich dann 7,50 € für die Entsorgung zahlen. Das Holz war wohlgemerkt unbehandelt! So fleißig, wie die Jungs sich da an ihrer Kaffeetasse festhalten, um bloß nicht behilflich sein zu müssen, erscheint es mir echt sehr frei Schnauze mit den Preisen zu sein. Eine Liste ist nirgends angebracht. Aber was soll’s? Auch das geht vorüber.
Der Herbst hat nun endlich Einzug gehalten, was die Blätter zum Verfärben anregt. Mit guter Laune hab ich dann meine kleine Prinzessin Bruni in ihrem Rollstuhl zum Spielplatz gefahren, wo wir einen Kindergeburtstag beobachten konnten. Gut, die Müsli-Familie des Geburtstagskindes war etwas nervig, aber Bruni hatte sichtlich Freude daran, den 4- oder 5-Jährigen beim Spielen und Klettern zuzuschauen. Dazu schien die Sonne, während frische, kühlere Luft um uns herum wehte.
„Du kannst mich demnächst öfter zu Deinem Geburtstag einladen.“ Jo. So was kriegen auch nur Kinder hin. Das waren die Abschiedsworte von Liselotte an Ronja. Dabei hatte Ronja die ganze Zeit abseits gesessen – obwohl es ihr Geburstag war. Aber Liselotte hat sich durchaus mit den anderen amüsiert. Ich will auch auf so einen Geburtstag. Alle ignorieren das bockige Geburtstagskind und klettern und rutschen durch die Gegend. Wenn ich dann noch die Müslis gegen ordentlich Likörchen eintauschen könnte, fänd ich es grandios. Oder ich feier‘ meinen eigenen einfach auf dem Spielplatz. Allerdings wollen die Wenigsten an Silvester auf den Spielplatz. Wer weiß? Vielleicht redet uns Greta ja den Winter so warm, dass ich es doch mal ausprobieren kann. Wenn ja, seid Ihr natürlich alle herzlich eingeladen. Allerdings nur, wenn Ihr in diesem Fall das Geburtstagskind miteinbezieht.
Kommentar verfassen