Töööörööööö, da bin ich wieder. Mannomann, da ist die doofe olle Sonne wohl eingeschnappt gewesen. Wer von Euch hat ihr bitte schön erzählt, dass ich mich gestern hyterisch angesichts meiner durch sie hervorgerufenen Sommersprossen angestellt habe? Ja, ich weiß. Das war mal ein komplizierter Satz. Da sieht man eindeutig: Ich habe zu viel Langeweile.

Aber mal im Ernst: Wer war das, der mich bei der Sonne verpetzt hat? Die blöde Kuh (und wehe, das steckt ihr wieder einer!) schmollt wohl und verzieht sich hinter Wolken. So wird das nichts mit meinem Corona-Auszeit-Balkon-Beauty-Bräune-Projekt. Das kann ja heiter werden. Wenn hier jetzt jeder macht, was er will (ja ja, gender: sie/es), dann macht ja außer mir keiner, was ich will! Das geht ja so was von gar nicht.

Mein Tag entwickelt sich gerade zu einem richtig guten. Heute Morgen habe ich so gar keine Motivation, aus dem Bett zu krabbeln. Vom vielen Sitzen und Liegen tut mir zwar so langsam der Rücken weh, aber die Welt da draußen (also mit Corona, beleidigter Sonne und hirnlosen Führungskräften) fühlt sich gerade so kalt an. Immer war ich früh auf den Beinen, aber heute…nö, da bleibe ich noch ein bisschen länger in der Pofe. Steht ja eh nix Aufregendes auf dem Programm. Irgendwann will das Bläschen dann aber doch entleert werden, also schlurfe ich rüber ins Bad. Dann kommt die Dusche. Und genau da, echt wahr, geht mein Handy. Ich bin nur eine Stunde später dran als sonst. Aber gut, dass mal was passiert.

Ich darf also den Termin einer Kollegin übernehmen und eine Kurzschulung per Skype durchführen. Gut, ist kein Kracher-Highlight, aber etwas Konstruktives, was ich tun kann. Mein Hirn befindet sich ja in der Diaspora, weshalb ich das gerade echt feier´. Und dann ist dieser Mensch auch noch richtig nett!

Erkenntnis des Tages (auch wenn ich das schon länger weiß): Wenn Menschen Dich nicht sehen/kennen, vertrauen sie Dir noch mehr Dinge an als üblich. Das fällt ihm dann auch irgendwann auf, da er sich so äußert: „Ääääh, jetzt habe ich Ihnen so vieles gesagt, was ich gar nicht sagen darf…ich kenn´ Sie ja nicht mal und weiß ja nicht mal, ob ich Ihnen vertrauen kann?!“ Kann er. Sein Chef ist ein Megadepp. Und das beruhigt ihn, weil er dachte, es sei nur seine Wahrnehmung, es mit einem Psychopathen zu tun zu haben. Er bedankt sich nach den 1 1/2 Stunden und gesteht, dass er keine Lust auf diesen Termin gehabt hätte, aber dass es Karma sei, dass wir  nun „zueinander“ gefunden hätten. Nicht SO natürlich. Er hockt daheim mit Frau und vier Kindern (puh, krasse Vorstellung). Aber es gehe ihm nun wesentlich besser. Mir auch. So was tut gut.

Zudem wird ein doofer Termin am Nachmittag gerade abgesagt. Der war so unnötig wie ein Kropf. Und das muss irgendjemand anderes wohl auch mitbekommen haben, weshalb das Meeting gecancelt wurde.

Dem aber nicht genug, kommt vorhin das Beste überhaupt: Die größte Zicke des Nachbarteams, die wirklich jeder wie die Pest hasst, wechselt intern. In der derzeitig angespannten Lage hat damit keiner gerechnet. Aber gerade ist es, als seien Weihnachten, Ostern, Geburtstag, Silvester und ein Aufenthalt in der VIP-Lounge der Chippendales (gitb es so was?) auf einen Tag gelandet. Ihr könnt es nicht hören (wie das Augenrollen), aber ich höre die inneren Fanfaren so was von frenetisch laut, dass ich einen Hörsturz riskiere. Manchmal ist das Leben echt schön.

Ich setze mich kurz aufs Sofa, mümmel´ mein Gemüse-Quinoa-Gedöns und schaue verträumt aus dem Fenster – wo ein flinkes, süßes, fuchsbraunes Oachkatzl (=Eichhörnchen) durch die Äste flitzt. Vermutlich hat es auch die Info erhalten, dass Alex ihren Platz räumt und muss nun allen davon erzählen. Und jetzt, ausgerechnet jetzt, sind wir im Home Office. Zu diesem Anlass hätte sogar ich ´ne Pulle Sekt gekillt – und ich verabscheue Sekt wirklich. Na, Hauptsache, das Oachkatzl feiert mit seinen Freunden ´ne fette Party. Wenn sie dann trunken vom Haselnussschnaps sind, wäre ich gerne bei ihnen. Aber mei, alles kann man nun wirklich nicht haben.

Was für ein spannender Tag – und er ist noch lange nicht vorbei. Mal schauen, was sonst noch so kommen wird. In diesem Sinne: Bleibt geschmeidig und haltet Ausschau nach den kleinen und großen Highlights, die es trotz Ausgangsbeschränkung immer noch gibt.

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