Manchmal läuft ja alles anders. Manchmal auch nicht. Diese Woche wollten wir ja schon mal spielen, was aber nicht zustandekam. Das haben wir dann kurzerhand heute nachgeholt. Ich glaube, wir haben jetzt insgesamt vier Stunden gespielt – von Uno über Bonanza bis hin zu Cambio (ich hab mal wieder Sehnsucht nach Peru…). Herrlich. Dazu gab es zwei Radler und zwei Eieieieierlikörchen. Dann spielen sich die Karten fast von allein.
Aber der Tag war nicht nur Spiel, Spaß und Suff, sondern auch anstrengendes Lernen. Psychopathologische Befundung ist jetzt kein Ponylecken… oder Zuckerhof. Zur Veranschaulichung gab es im Anschluss noch ein YouTube-Video zum Thema Schizophrenie. Mannomann, da hört dann der Spaß echt auf. Schon schlimm, wie es diesen Leuten gehen muss.
Rückblickend verstehe ich manches besser, was ich vor einigen Jahren im Eingliederungsbereich einer Psychiatrie beruflich erlebt habe. Ebenfalls rückblickend muss ich sagen, dass wir so viel Glück hatten, dass nichts passiert ist – so unwissend, wie wir waren. Das war nicht unsere Schuld, keine Frage. Es gab Menschen, die Stimmen in den Wänden gehört haben. Oder einen erinner ich so gut, der meinte, beim Vietnamkrieg beim Einsatz von Napalm dabei zu sein und zu brennen. Klingt bisweilen lustig, aber wenn man die Menschen sieht, wie sie sich da richtig reinsteigern, ist das echt tragisch. Und vieles wird leider immer noch durch Drogenkonsum ausgelöst. Echt erschreckend. Und damals waren wir nicht in diesen Bereichen geschult. Da hätte auch manches schiefgehen können…
Beim anschließenden Spaziergang mit meinem kleinen Neffen, hab ich ihn darum gebeten, wirklich niemals härtere Drogen zu probieren. Ja, ich weiß, ich hab von Alkohol geschrieben. Ich trinke nicht viel und noch dazu selten. Das ist für mich vertretbar… vermutlich ähnlich wie Kiffen ab und an, womit ich allerdings schon so meine Schwierigkeiten bzgl. Akzeptanz/Toleranz habe. Ich mag es nicht, hab es nie gemacht und meide in der Tat Menschen, die das tun.
Nach all den schweren Themen finde ich es schon schön, anschließend auch mal wieder albern sein und das Leben feiern zu können. Bei all dem Mist, der uns derzeit umgibt und herausfordert, genieße ich die Leichtigkeit und Überdrehtheit. Ich hoffe sehr, Ihr könnt das ebenso. In diesem Sinne wünsche ich Euch leichte Träume und gesellige Weggefährten.
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