Es ist wieder ein normaler Montag. Mit anderen Worten: Alles ist nervig. Aber richtig gut: Mit so vielen Coachings, geht das Team-Meeting nicht. Ach, da bin ich aber traurig. 😜 Trotzdem läuft es heute schon arg drüber und drunter. Warum sind alle so angefixt? Das steckt an. Ich muss mich wirklich konzentrieren, ruhig zu bleiben. Der Druckerei-Westfale hilft mir da schon sehr, weil der immer so herrlich unaufgeregt ist. Mit dem hätte ich mal Kinder zeugen sollen. Wenn ein Durchschnitt unserer Temperamente dabei herauskommen würde, hätten wir echt umgängliche Menschen. Ach was, da würde dann doch was fehlen. Wir planen aber jetzt endlich mal, einen Kaffee gemeinsam in der Arbeit zu trinken. Kaffee, richtig. Keine Kinderzeugung!

Über ein zu betreuendes Team ärgere ich mich heute so richtig. Der Punkt ist erreicht, an dem ich sage, sie beleidigen meinen Intellekt. Dabei führen sie sich schlimmer auf als kleine Kinder. Aber nicht, weil sie es nicht können, sondern schlichtweg, weil sie es nicht wollen. So langsam verstehe ich, was meine Mom zu Schulzeiten meinte. Aber hier rede ich von Erwachsenen! Gut, okay, es sind „nur“ Männer, weshalb ich wohl nicht von vollwertigen Erwachsenen reden kann, aber trotzdem! Als ich kurz um Einschätzung der Beiträge gebeten werde, sage ich ihnen auch ein paar Takte dazu – aber noch sehr behutsam. Ich glaube, beim nächsten Mal bringe ich echt meinen Jammerlappen mit. Mir reicht’s echt. Bin gespannt, ob die sich irgenwann bekrabbeln. Nach eineinhalb Monaten glaube ich nur langsam nicht mehr daran.

Durch die Nachbeatmung ihres Chefs komme ich nicht so zeitig raus, wie ich mir das gewünscht habe. (Hier hab ich von einer Allgäuerin auch schon gehört, dass sie sich etwas „gewunschen“ hat. Solche Worte sind für mich ja der Hammer!) Und auch, wenn die Rezeptionistin noch viel Spaß mit dem Q6 wünscht, ist es doch nur ein Ford Fokus. Doch immerhin hat er Automatik! Da sieht man mal, wie schnell sich so was ändert. Vor dem AMG wollte ich ja partout kein Automatik fahren. Wenn man einmal weiß, wie es geht, ist es ein Träumchen. Ich wünsche nur keinem, es derart brachial mit einem AMG lernen zu müssen. Noch mal bekomme ich so einen Wagen wohl nicht mehr. Schade eigentlich. Auf den Straßen ist einiges los und ich befürchte schon, nicht mehr in den Knast einrücken zu dürfen. Doch nach etwas Murren seitens der Justiz geht es dann doch. Pffff… Mikado ist echt was Feines. Von den Inhaftierten sehe ich nur ein paar von der Spätschicht, die alle lieb grüßen. Die Hausarbeiter haben (ohne einen Auftrag!!!) schon alle Stühle und Tische für morgen hergerichtet und mir Wasser hingestellt. Ach, da bin ich ja schon wieder hin und weg. Auf so was kann ich in München aber lange warten. Entsprechend bin ich eher fertig, aber mir ist irgendwie schlecht. Mein Kollege fragt noch, warum? Hätte ich Besuch bekommen? Ich beziehe das ganz klar auf Menstruationsbeschwerden und denke noch, wie cool die heutigen jüngeren Männer mit so was umgehen. Er aber meinte, ob mich ein Inhaftierter aufgesucht hätte. Köstlich, solche Missverständnisse. Weder das eine, noch das andere ist der Fall. Es wird Hunger sein, weil ich seit 6:20 Uhr nichts mehr gegessen habe.

Dann wird es auch schon Zeit fürs Hotel, wo ich – mangels vieler geschlossener Lieferservices an Montagen – heute auch was essen will. Ich liebäugel mit der Currywurst und Pommes. Hallo?! Es war en doofer Montag. Aber dann entscheide ich mich für den Salat mit Pfifferlingen und kleinen, kross gebratenen Speckwürfeln. Ein Gedicht! Darüber kommt irgendein Ömmes rein und fragt – O-Ton: „Wo ist die Theke?“ Ich will schon „Düsseldorf“ brüllen, zügle mich aber. Der Wirt ist etwas verwirrt (aaah, Wortspiel!), zeigt aber in die entsprechende Richtung. Der Gast (ich bin mir leider sicher, dass er irgendwoher in NRW ist) setzt hinterher: „Ich guck da immer so gern hin. Bevor Du die Karte holst, bring mir das herbste Bier, das Ihr habt. Wird zwar immer noch nicht herb sein, aber muss reichen. 0,5, ja?!“ Oooh, ich glaube, ich hab mich gerade verliebt. Ich mag so rotzige Gäste ja nur zu gern. Er erhält sofort sein Helles und die Karte. Alles juut soweit. Der Kellner kommt wieder in den Raum, da schmettert der Gast ihm auch schon seine Bestellung entgegen. „Und noch eine Helle!“ Klar, Du Kerze, wäre echt schön, wenn Du helle wärst. Aber dann würdest Du ja ein Helles bestellen. Da hätte ich ja nix mehr zu lachen. Ich mag Menschen mit so einem rotzigen Ton nicht. Da ist mir der Typ im Zimmer nebenan fast lieber. Während ich nämlich zur 17 geh, läuft nebenan Deutsch Rap. Und Caruso versucht, den Rapper zu unterstützen. Oh, oh, oh, mal schauen, wie laut das die nächsten Nächte so wird. Immerhin ist hier ab heute eine Tagung… und ich weiß nur zu gut aus früherer Tätigkeit, wie solche Tagungen ablaufen. Puh! Zur Not frage ich meine Russen, ob sie ein Bett für mich haben. Ich bin mir sicher, die fänden eine gute Lösung für mich. 😂 Äääh, ich glaube, der Rapper ist doch gar nicht so schlimm.

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