Die Nacht war mies…aber so richtig. Naja, das ist wohl der Preis, den ich zu zahlen hatte. Entsprechend – und es kann auch am krassen Wetterwechsel liegen – habe ich heute den ganzen Tag Kopfschmerzen. Ach ja, manchmal ist das Leben eine Knackwurst.
Das Gute an solchen Zeiten ist, Freunde zu haben. Freunde, die da sind, anrufen, schreiben. Freunde, die mir sagen, wenn ich was falsch gemacht habe, aber die mich auch bestärken, wenn ich zu selbstzerfleischend unterwegs bin. Oh man, vermutlich hätte ich einen guten Mönch im Mittelalter abgegeben. Wenn es Wiedergeburt gibt, ist mir damit auch ein weiteres Leben klar. Auf jeden Fall bin ich in so einem vergangenen Leben mit der Geißel rumgelaufen und habe – haste watt, kannste watt – auf mich selbst eingedroschen. Nur bringt es mich unterm Strich ja nicht weiter.
Interessant finde ich, dass ich heute von mehreren Seiten gehört habe, wie anstrengend diese Verschwörungstheorien empfunden werden. Manch einer findet da noch ganz andere Worte, als ich das schon tu´. Und dabei bleibe ich ja auch: Es gibt Grenzen. Und wenn die überschritten werden, sind sie überschritten. Tja, manchmal muss es wohl so sein…nur die Art und Weise, wie – das war nicht gut.
Und noch was lerne ich heute: Eine Freundin hat mir erzählt, es gebe wohl nur Rassismus oder Anti-Rassismus. Wenn man bei rassistischen Äußerungen nichts sage, billige man die Aussage irgendwie und würde damit automatisch auch zum Rassisten. Irgendwie beruhigt mich das. Denn zwischendurch habe ich mich mal wieder gefragt, ob ich nicht einfach das Meine bei solchen Aussagen nur denken kann, um keinen Stress zu provozieren. Wenn es stimmt, dass es bei Rassismus nur schwarz oder weiß gibt, dann ist mein schlechtes Gewissen auch erträglicher.
Gestern Abend habe ich mich schon auch selbst bemitleidet. Ich habe mein Leben aufräumen wollen, wobei der größte Brocken wohl meine Eltern waren. Ich habe aus meiner Sicht (klar, das ist immer subjektiv) einen hohen Preis bezahlt, so lange bei dem Familienspiel mitzuspielen. Ich musste zweimal weit wegziehen, um die Distanz zu schaffen, wofür ich auch einen hohen Preis zahle, weil ich eben nicht ums Eck bin, wenn was bei meiner Sis und ihrer Familie ist. Ich habe Geburtstage verpasst, habe keinen direkten Trost spenden können. Auch Freunde von mir habe ich räumlich zurückgelassen. Und wozu? Damit ich dann hier diese schallende Ohrfeige dieses doofen Bosses erhalte?! Klar, das ist egozentrisch und theatralisch – im Grunde nicht meine Wesenszüge. Aber gestern hat einfach alles zusammengepasst, dass ich Weltschmerz hatte. Das hallt noch nach, ist aber deutlich besser heworden. Und es wird mit und mit auch wieder „leichter“ werden. Vermutlich brauche ich so etwas, um mich mal wieder zu erden und auf das zu konzentrieren, was wichtig ist…und um zu erkennen, wie wichtig und toll richtig gute Freunde sind.
Es wird wieder…ich brauche einfach noch ein paar Balken mehr Aufladung auf meinem Gute-Laune-Akku. Doch ich bin zuversichtlich, dass mir das auch wieder gelingt. Ich bin doch Rheinländerin! Also.
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