Kennt Ihr das, wenn Ihr morgens schon mit Kopfschmerzen wach werdet? Nicht schön. So gar nicht. Dieses echt komische Wetter, das heute zunächst noch warme Luft produzieren soll und sich über Tag merklich abühlen wird, macht mich regelrecht kirre. Ich komme mir dabei nur wie eine alte Omma vor, die in ihren Gicht-Händen schon das Wetter von morgen fühlt und voraussagen kann. Oh man, wenn wir da angekommen sind, ist der spaßige Teil fast vorbei.
Apropos spaßiger Teil. Gestern stolpere ich über ein Statusbild mit einer Zeichentrickfigur und der danach auftretenden Aufforderung, doch die liebste Zeichentrickfigur aus meiner Kindheit zu posten. Meistens mache ich dieses Zeug ja nicht mit, aber das finde ich dann wieder lustig. Kurzerhand poste ich Sancho und Pancho, die bekloppten Frösche. Der Roadrunner hätte mir natürlich auch gefallen. Und manch andere Figur fand ich auch lustig. Eine Person postet dann Captain Future. Ich muss ehrlicherweise gestehen: Den habe ich so gar nicht auf dem Schirm.
Meine „Lauferei“, als ich stolze 16 Jahre alt war, schaut sich zwar meinen Status an, postet aber nichts (wie so viele andere). Aber ihn schreibe ich daraufhin schon an und scherze: „Es gibt keinen Comic von mir, hm?“ Ach, er würde nicht mitmachen, aber wenn, dann würde auch er Captain Future wählen. Der Mann scheint ja was ganz Besonderes zu sein – wobei Dr. Snuggles auch im Status zwei Mal auftaucht. Ich erkenne ein deutliches Unentschieden. Und schwups, sind wir schon bei den Helden unserer Kindheit und Jugend. Ich warne schon einmal vor: Ich war fernsehsüchtig. Es ist deutllich besser geworden, aber als Kind und Jugendliche habe ich Fernsehen heiß und innig geliebt. Das war auch die wirkungsvollste Bestrafungswaffe meiner Mom – leider. Und sie hat gerne Gebrauch davon gemacht…
Samstags nachmittags war natürlich das Highlight mit „Beverly Hill 90210“. Und hier scheiden sich bereits die Frauen-Geister. Es gab einige, die Brendan toll fanden, aber die coolen Mädels standen auf Dylan. Aber so was von! Und wo wir schon mal dabei sind: American Fighter mit Michael Dudikoff war ja wohl auch der Hammer…also damals. Heute nicht mehr. 🙂 Und Jean Claude van Damme! Mannomann, fand ich den toll!
Wenn ich so darüber nachdenke, gab es schon einige Helden in der Zeit. Manche Serien fand ich damals so wunderbar, dass ich heute nur noch lachen kann, wenn sie noch mal ausgestrahlt werden, wie beispielsweisen Falcon Crest. Was sehen die heute bekloppt aus, aber damals nur wunderschön und makellos. Die Bildauflösung heutiger Fernseher gehen nicht gerade liebevoll mit meinen Stars der Jugend um.
Es ist dabei so einfach, in diese unbeschwerte Zeit abzutauchen, als das Schlimmste noch ein Schwarm war, der einen nicht gegrüßt hat. Puh, ist das lange her. So schreibt dann auch mein damaliger Flirt, dass er heute nicht mehr so schüchtern herangehen würde. Und ich antworte trocken: „Ich habe damals nur gedacht: ´Der ist lecker. Den will ich haben.´ Das würde ich heute so locker auch nicht mehr handhaben.“ Er muss wohl lachen und meint, er sei so froh, dass ich noch genauso sei wie damals – verrückt und gerade heraus. Mmmh…naja, ein bisschen habe ich mich schon verändert, denke ich, also nicht nur optisch. Diese völlig lässige Haltung „mir gehört die Welt“ und „ich bin die coolste Sau unter Gottes Sonne“, habe ich dann echt nicht mehr. War damals aber schon cool.
Der heutige Tag hat nichts mehr von der überdrehten Laune von gestern Abend. Ich schwelge nicht mehr in Erinnerung. Aber der Tag ist dennoch gut – mal abgesehen von den Kopfschmerzen. Heute schickt nämlich der oberste Chef von Straubing meinem allerobersten Boss eine Rückmeldung zu meinem Einsatz im Knast. Puh. Wie sagt mein Chef-Chef: „Schwebst Du eigentlich schon?“ Frech, wie immer, antworte ich: „Nö. Und Du? Baust Du schon an meinem Altar?“ Es ist wirklich ein außerordentlich nettes Schreiben, was natürlich runtergeht wie Öl. Aber ich muss es relativieren: Was ich da gemacht habe, ging auch nur, weil ich das Vertrauen hatte und mich einfach komplett austoben konnte. Die Rahmenbedingungen habe ich so ja sonst nicht.
Passend dazu sagt der Kunde, der voraussichtlich nächstes Jahr mit Heinz Betreuung „beglückt“ wird, in einer größeren Skype-Konferenz: „Ich bräuchte nächstes Jahr jemanden, der mich in den ersten zwei Monaten vertritt. Und ich habe natürlich einen Wunschkandidaten, Claudia, aber ihren Namen darf ich ja nicht sagen.“ Da muss ich schon lachen. Er ist ein lustiger Vogel. Leider kann ich das auch nicht übernehmen, weil ich komplett bis zum Anschlag voll sein werde.
Es ist nur komisch, wie sich so was immer verteilt, findet Ihr nicht? Es gibt Tage, da kriegt man von allen Seiten einen auf die Schnüss, während an anderen Tagen alle mit dem Weihrauch-Fässchen um die Ecke kommen. Verteilt wäre es schon manchmal angenehmer. Und ich stelle für mich wieder einmal fest: Ich kann die Kritik besser annehmen als das Lob. Schade eigentlich…da darf ich noch was dran arbeiten. Und gleichzeitig sind etwas Demut und Dankbarkeit durchaus immer auch angebracht.
Kommentar verfassen