Neuer Tag, neues Glück, gleiches suppiges Wetter wie gestern. Wisst Ihr, worauf ich an solchen Tagen am meisten Bock habe? Auf Kino. Nur hat gerade leider keins geöffnet. Und außerdem muss/darf ich ja lernen. Darauf habe ich so gar keinen Bock. Ich schaue zum Fenster hinaus in die trübe Natur, weil ich eine Bewegung wahrnehme. Ah, da ist ja auch mein Freund, das Eichhörnchen. Ich vermute mal, es hat heute den Turbo eingelegt, weil es echt freckskalt ist. Brrrr…wir haben hier noch Minusgrade am Morgen, was ich ja echt auch schön finde. Aber für das kleine Eichhörnchen tut es mir schon leid. Das friert sich ja locker die Nüsse ab, der arme kleine Schlumpf! Auf Dauer wird es diese Geschwindigkeit nämlich nicht beibehalten können. Armes Hascherl. Ich hoffe, es kann nachher in einen warmen, muckeligen Bau kriechen. Da würde ich auch gerne hin. Und den Winter verpennen. Nee, ich mag den ja nach wie vor, aber das Lernen zu verpennen, das wäre schon eine Traumvorstellung. Hilft aber alles nichts, ich muss jetzt mal ranklotzen.
Heute mache ich das wahr, was ich eigentlich im Restaurant ja mal ausprobieren wollte: Ich mache mir eine Süßspeise als Mittagessen. Mich nervt die Lernerei massiv – zumal ich auch noch einiges für den Workshop und die Schulung nächste Woche vorbereiten muss. Echt krank, wie es dann kurz vor dem Urlaub doch alles noch so eskalieren muss. Normal ist echt was anderes. Und so mampfe ich dann Pflaumenstreusel. Ja, ich verzichte auf den Boden und mache einfach eine Art Auflauf daraus. Das klappt erstaunlich gut…und schmeckt himmlich. So gestärkt kann ich dann auch noch weiterlernen.
Was soll ich sagen? Der Plan war eigentlich, heute noch die Prüfung abzulegen. Nun habe ich aber so viel noch an Erklär-Videos geschaut, das doofe Handbuch auf Deutsch und auf Englisch gelesen, weitere Blogbeiträge zu den Unterlagen gesichtet…und bin platt. Zum Glück ruft meine Sis an und lenkt mich ab. Ich wollte nämlich gerade (da war es schon 17:15 Uhr) mit der Prüfung loslegen. Die beste Zeit ist das ja nicht mehr, um noch eine gute Leistung hinzulegen. Also quatsche ich mir einfach ausgiebig meinen Frust von der Seele und teile mit, wie sehr ich mich freue, wenn ich mich Freitag auf den Weg zu ihnen mache. Danach bin ich eine gute Stunde älter, aber auch wieder mehr auf dem Boden. Da mache ich keine Prüfung mehr. Stattdessen widme ich mich meinem Workshop und der Schulung für nächste Woche. Am Donnerstag werde ich so was von gar nichts im Home Office machen und mir die volle Stundenzahl aufschreiben. Selbst dann kommt die Firma mehr als gut weg. Ich bin aber auch ein Depp! Immer wieder nehme ich mir vor, das besser zu handhaben. Nicht umsonst schimpfe ich immer, Home Office nicht zu mögen. Das verleitet nämlich zu solchen Aktionen. Da bleibt mir kaum was anderes übrig. Oh man…neues Jahr, neues Glück. Da werde ich es dann wirklich, wirklich mal nachhaltiger angehen. Ich bewundere echt die Leute, die wirklich nach sieben Stunden den Stift fallen lassen. Ich rate auch jedem dazu. Sonst meinen „die da oben“ nämlich nachher noch, es habe keine Auswirkungen, wenn wir „kleinen Leute“ in Kurzarbeit sind und alle Arbeit doch zur richtigen Zeit fertig wird. Tja, rational betrachtet, weiß ich das. Mein kleines Dienstleistungsherz hat das nur noch nicht verinnerlicht. Wenn man aus der Arbeiterklasse kommt mit Putzfrau und Hausmeister als Eltern, hat man diese Haltung wohl einfach vollkommen verinnerlicht. Aber ja, ich kann jederzeit daran arbeiten.
Und so klappe ich dann meinen Arbeits-Laptop doch immerhin um 20 Uhr zu. Ich meine, ich sitze ja auch erst seit 9 Uhr daran. Gut, ziehen wir mal die Vorbereitungszeit für den Streuselauflauf, das Telefonat mit meiner Sis und das Lulu-Machen ab, dann ist es nicht mehr ganz so krass – haha. Oh man, ich komme weder in die Hölle, noch in den Himmel, sondern schlichtweg in die Deppen-Abteilung. Da drücken sie mir vermutlich den Putzlappen und die Kaffeemaschine in die Hand, damit ich mich hübsch kümmern kann. Naja, es gibt wahrscheinlich Schlimmeres. Ich könnte mit dem Wendler und Trump in einer WG landen. Dann sag´ ich Euch, werde ich denen aber das Putzen beibringen…vermutlich nutze ich dazu ihre Gesichter…?
Ihr seht schon: Allzu langes Arbeiten und Lernen bekommt mir nicht. In diesem Sinne gehe ich nun offline und bald ins Bett. Ich muss ja ausgeschlafen sein für meine Prüfung morgen. Wenn ich da keine 85 % erreiche, muss ich jemanden umhauen…mindestens. Wünscht mir – und ihm (der die Schläge abbekommen würde) – einfach Glück, dann klappt das schon.
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