Heute ist ein voller Tag. Zeitig geht es los, denn heute steht Holland auf dem Programm. Während die Käseköppe im Frühjahr noch entspannt unterwegs waren, tragen nun dort auch alle Masken. Das beruhigt doch ungemein. Es ist richtig knackekalt, weshalb wir den Bummel über den Markt nicht recht genießen können. Und auch klamottentechnisch ist gerade nicht viel angesagt. Es scheint echt, als sei alles auf Sparflamme. Trotzdem genieße ich es, noch mal holländisch zu hören… und versuche auch wieder, es ein bisschen zu sprechen. Aaaah, das liebe ich so. Und die Holländer sind wahnsinnig entgegenkommend, wenn man das denn mal probiert. Zum Aufwärmen gibt es einen Chai Latte to go. Und weil ich für relativ kleines Geld einen wunderschönen Strauß gebunden bekomme, spendiere ich dem armen Blumenverkäufer spontan auch einen Chai Latte, weil seine Hände richtig rot von der Kälte sind. Da ernte ich aber mal ein Strahlen! Da wird mir gleich ein paar Grad wärmer ums Herz.

Den Strauß brauche ich für die Frau meines ehemaligen Kollegen. Die Gute lerne ich heute kennen. Er wirkt ein bisschen angespannt und weiß sich nicht so recht zu lassen. Normalerweise umarmen wir uns zur Begrüßung, aber ein Blick Richtung Tisch verrät mir, wie weit sie uns auseinandergesetzt hat. Ich kann sie verstehen, denn Herr Leckebusch ist 81 Jahre alt. Da sollte er schon aufpassen. Ich kann ihn aber auch verstehen, wie er da so unzufrieden mit der Situation rumsteht und nix mit sich anzufangen weiß. Als sie eine Vase holt, schnappt er mich doch ganz schnell in eine Umarmung und gibt mir ein flottes Bussi auf die Wange. Ach, das ist schon süß. Kaum sitzen wir, reden wir über Jan und Pitt, packen gemeinsame Dönekes aus und schwelgen so in Erinnerungen. Sie lässt uns keine weitere Sekunde allein, was man positiv bewerten kann: Ihr gefällt es, daher genießt sie es. Ich vermute aber eher, sie kontrolliert es auch ganz gut, was sich hier so ereignet. Ist aber auch egal. Es ist ja trotzdem schön.

Wieder zurück Zuhause, haben die Jungs einen Kumpel da, mit dem wir dann gemeinsam „Codename“ spielen. Ich bin heilfroh, dass meine Schwester meine kruden Gedanken nachvollziehen kann, denn wir spielen anfangs in einem Team. Später mischen wir. Puh, da muss man sich schon höllisch konzentrieren… wobei ich merke, was es ausmacht, wenn man viel liest. Und fast 44 Jahre gemeinsame Vergangenheit schaden da auch nicht.

Solche Tage könnte es viel öfter geben. Es müssen keine Parties sein, keine Gelage und auch nicht immer ausgiebige Umarmungen (obwohl ich die schon vermisse). Aber so nettes Klönen und lustige Gesellschaftsspiele, die mag ich schon. Und müde bin ich jetzt auch… dieses zufriedene Müde allerdings. Jetzt fühle ich mich auch wie im Urlaub. Wunderbar…

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