Zunächst einmal muss ich Abbitte leisten. Ich hab nämlich meinen großen Neffen missverstanden. Er mag durchaus Rock. Nur braucht er wohl Ablenkung in Form anderer Musik, wenn er die gute Musik acht Stunden am Stück auf einer Baustelle gehört hat. Das versteh ich zwar immer noch nicht, weil Schlager eben so gar keine Alternative zu irgendwas sein kann. Andererseits beruhigt es mich ungemein, dass er doch noch Musikgeschmack beweist. Puh, er war schon etwas angepisst, dass ich diese falsche Kunde hier von mir gab. Ich hoffe, mir ist jetzt wieder verziehen.
Heute habe ich – trotz Urlaubs(!) – geputzt. Aber vorher habe ich gepflegt telefoniert. Unter anderem auch mit Herrn Leckebusch. Dem hatte ich früh morgens ein Gedicht abgetippt. Ich weiß, ich komme in den Himmel. Aber mal ehrlich: Was will ich denn da? Kurze Zeit später ruft er dann durch. Aber nein, es geht nicht ums Gedicht, denn Mails hat er noch gar nicht gecheckt. Nö, die Luft sei rein. Da wollte er doch kurz mal mit mir plaudern, weil seine Frau einkaufen ist. Dazu seien wir ja nicht gekommen, als ich letzte Woche da gewesen wäre. Ich sag ja, auch mir kam es ein bisschen wie Bewachung vor. Sie muss wohl anschließend an meinen Besuch gesagt haben: „Hömma, datt is ja eine, die genauso gut gelaunt ist wie Du!“ Was genau der Grund ist, warum wir aus seiner Sicht so gut zusammenarbeiten konnten. „Ob se sich noch watt jedacht hat, weiß ich nich un is auch schisskojenno.“ Naja, das glaube ich eher nicht. Er will jetzt aber immer konkreter seinen Traum erfüllen und ein Buch schreiben. Und dafür hat er schon ein Buch von Doris Dörrie zu dem Thema gelesen. „Aber datt war et nich. Jetzt hab ich so eins von dem Stefan.“ Welcher Stefan? Ich google später den Titel… der Autor ist kein Geringerer als Stephen King – the Godfather of Horror. O-Ton von Herrn Leckebusch: „Die ersten 130 Seiten lieste Dich da durch die Kindheit von dem, die auch nicht lustig gewesen sein muss.“ Köstlich! Ich hab zwar früher ein paar Bücher von Stephen King gelesen, doch bringe ich dieses Genre so gar nicht mit dem 81-jährigen Düsseldorfer Jung überein. Ich werde also gespannt sein, was da so entstehen wird. Und fürs nächste Jahr ist sein Stapel auch schon wieder fertig. 15 Bücher legt er sich am Ende des Jahres immer fürs kommende Jahr zurecht, denn: „Man muss ja Ziele haben, is et nich so?!“ Und alle sind unterschiedlicher Art – von Börsenratgebern über Radtouren an der Ostsee über Sachbücher der Automarke Mercedes. Krass. Ich lese nur Romane und hin und wieder was für die Fortbildung. Klar, dass ich dann keinen AMG kenne, wenn ich einen als Leihwagen fahre. Alle Achtung… und das mit 81!!! Zum Schluss bedankt er sich wieder einmal. Ach ja, es ist nur ein bisschen Zeit, das ich hergebe und ihm so viel bedeutet… und mir ja auch. Davon könnten wir ruhig mehr aufbringen. Dann wären viele auch weitaus entspannter.
Apropos entspannt: In Holland eskaliert es gerade wohl auch so, dass sie ab Mitternacht alles schließen, was nicht Lebensmittel verkauft. Ich kann’s verstehen… und wäre trotzdem gerne Donnerstag noch mal zum Markt gefahren. Es geht immer krasser ab. Ich freu mich echt unwahrscheinlich auf die Zeit danach. Und die wird kommen – ganz bestimmt.
Als krönenden Abschluss gucken wir heute den zweiten Teil von Herr der Ringe. Da ich meine Cousine so gern geärgert habe, kann ich auch heute noch die Geräusche der Nazgul nachahmen. Damit hab ich sie vor Jahren schon mal am Telefon begrüßt. Ich glaube, ich muss das noch mal wiederholen. Heute gucken wir zu viert – die Süße vom Großen ist mit dabei. Endlich keine Klausuren mehr vor Weihnachten!!! Juchuuu! Dafür hat der Kleine völlig behindert über den Tag verteilt Online-Unterricht. Wer hat bitteschön von 17:00 – 18:30 Uhr noch Unterricht? Diesen Lehrer hat er seit Schulbeginn noch nie gesehen. Da pack ich mir schon an den Kopf. Er mag altersbedingt zu den Risiko-Patienten gehören, aber geht sein WLan nur abends? Meine Fortbildung ist bewusst auf den Feierabend gelegt, aber hier reden wir von einer Regelschule! Äußerst komisch… wie so vieles in den letzten Monaten, oder? Da entfliehe ich gerne in die Phantasiewelt Mittelerdes mit all seinen Elben, Hobbits, Zauberern und Orks. Morgen wieder – yippiiiiiieh!
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