Es sieht so aus, als hätte alles überlebt. Die ersten Blümchen haben sich nämlich schon im Garten gezeigt. Und auch die Bäume haben die ersten Blüten hervorgezaubert. Dann kam der gestrige Schnee. Meine Sis war schon in Sorge. Aber heute? Alles weggepustet oder weggeschmolzen. Und alles ist noch dran. So soll es doch auch sein, oder?

Was auch sehr unterhaltsam ist: Das Vogelhäuschen plus dranhängenden Meisenknollen. Da geht so was von der Punk ab. Je nachdem, wie man sitzt, ist es schwierig, sich da in Ruhe und konzentriert zu unterhalten. Es ist ein Kommen und Gehen wie im besten Taubenschlag. Und da wird auch gehackt und gekämpft, was das Zeug hält. Direkt hinter sich haben sie eine Hecke. Eine klar erkennbare Reihenfolge, wann wer losfliegt und fressen darf, kann ich nicht ausmachen. Daher kommt es auch manchmal zur Keilerei. Da würde man schon gerne rausgehen und mit denen schimpfen. Aber wir sprechen ja nicht ihre Sprache. Und was soll ich da auch sagen? „Jeder geht jetzt mal auf seinen Ast und denkt darüber nach, was er oder sie oder es gemacht hat!“ Ich weiß ja nicht, ob die auch gendern? Und bevor ich da in ein Fettnäpfchen trete, lasse ich es lieber.
Aber mal im Ernst: Es ist voll süß, dabei zuzuschauen, was sich da so versammelt. Spatzen und Meisen sind ja irgendwie klar. Doch auch Finken und Rotkehlchen geben sich die Ehre. Ich schätze, die Kleinen lechzen genauso nach wärmeren Temperaturen, wie wir auch. Und im Sommer stöhnen wir dann alle wieder, wenn es zu heiß ist.

Ihre Vogelliebe hat meine Sis übrigens von ihrer Patentante. Im Gegensatz zu mir, die die böse Omma zur Patentante hatte, hatte meine Sis die liebe Omma. Und die hat auch immer die kleinen Vögelchen gefüttert. Die ist sogar rausgegangen, wenn die „schwatte Mählere“ kamen und den kleinen Spatzen und Meisten alles wegfuttern wollten. Komisch, die hat sich nicht drum geschert, ob sie die Vogelsprache konnte oder nicht.
Ich soll ja eher auf meine Urgroßmutter kommen, also die Schwiegermutter meiner bösen Omma. Die hat ihre Hühner ins Fahrradkörbchen gepackt und ist mit denen über den Hof gepest. Nein, sie war nicht von der Rolle, sondern wohl sehr unterhaltsam. Auch für die Hühner, denn sie hat mit ihnen gesprochen. So was würde ich auch hinkriegen. Ich meine, ich rede ja auch mit Spinnen.

Apropos Spinnen: Es gibt eine im Keller meiner Sis, die ich ohne Brille fast übersehen hätte. Ich dachte, da läg eine Fluse. Dann habe ich mich runtergebeugt und entdeckt, es ist eine achtbeinige blöde Kuh. Da ich müde war, habe ich ihr gesagt, sie solle sich verpissen. Dann würde ich einfach so tun, als gäb es sie nicht, dafür könnte sie in Ruhe weiterleben. Andernfalls würde ich meinen Schwager rufen. Keine Ahnung, ob sich herumgesprochen hat, wie erfolgreich er Spinnen beseitigen kann, aber als ich wieder aus dem Bad kam, hatte die Olle sich verzogen. Wer weiß? Vielleicht habe ich sie nachts auch einfach verschluckt? Das wollen mir meine Neffen immer wieder weismachen. Es gäb Studien, wieviele Spinnen und anderes Getier man während des Schlafes so konsumiere. Da mache ich es wie Scarlett O´Hara und verschiebe es, darüber nachzudenken. Bääääääh! Nee, ich will da jetzt nicht dran denken.

Ob Spinnen, Vögel oder was auch immer: Ich kann mit allem reden – selbst mit meinem Auto. Da habe ich mal so gar keinen Stress mit. Und Ihr so? Macht Ihr das auch? Oder bin ich wieder nur als Einzige lala? Ich bin´s ja schon gewöhnt.

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