Heute ist ein guter Tag. Warum? Weil es kein Team-Meeting gibt!!! Ja, manchmal braucht´s so wenig, um mich glücklich zu machen. Ich bin entspannt, weil ich kleinen Pöddelskram erledigen kann. Zwischendurch erfahre ich dann von einem ehemaligen Coachee von mir den „neuesten Shit“, wie er es nennt. Ich weiß nun, in welcher Abteilung wir aufgehen werden und wer da Chef bzw. Chefin wird. Von unserer Führungsriege? Schweigen im Wald. Wurde schon x-fach angemeckert, doch bitte immer umgehend die Infos weiterzugeben. Aber auf dem Ohr sind sie wohl taub. Genial auch, dass mein Chef sich bei meiner lieber Kollegin ausjammert, weil der oberste Boss keine Berater mehr haben wolle. Da sehe er seine Felle davonschwimmen. Es ist so bodenlos, was dieser Kerl sich in den letzten eineinviertel Jahren herausnimmt. Er war vorher schon nicht der Hellste, steht mittlerweile allerdings nur noch für Egoismus und Ignoranz. Ich bin so weit, dass mir scheißegal ist, was mit ihm wird…vermutlich weil ich ja weiß, wie weich er fallen wird.

Meine Kollegin, die wir Freitag wegen des Junggesellinnenabschieds vertreten sollten, hat sich heute Morgen auch bedankt und Bilder sowie Videos geschickt. SAT1 hat sie wohl unterwegs zufällig auch noch getroffen, die nun eine kleine Story darüber rausbringen wollen. Ein weiteres No-Go für mich, aber zum Glück sind wir ja alle so hübsch unterschiedlich, damit für alle was dabei ist.

Und dann telefoniere ich mit Herrn Leckebusch. Der Gute hatte gestern Geburtstag. Stolze 82 Jahre ist er geworden. Gestern haben wir uns leider verpasst, was wir dann heute nachholen können. Er ist gutgelaunt, zufrieden und überhaupt. Ach, das tut echt immer gut. Heute erinnert er allerdings auch unsere gemeinsamen beruflichen Zeiten, und schwärmt, wie viel diese ihm bedeutet haben. Wir würden uns ja einfach blind verstehen. Und ich sei ihm ja soooo wichtig…wie sehr, könne er gar nicht in Worte fassen…also nicht am Telefon. „Ach Mädchen, wir zwei könnten ja auch im Taxi heiraten, ne?“ Ääääh. Zunächst schiebe ich das noch auf die Aussage, wie wenig uns mittlerweile die Auflagen und Ansprüche der anderen jucken würde. Aber wie er da so rumdruckst, klingt es fast nach einer Liebeserklärung. Der Schönne ist ja nur 37 Jahre älter als ich, zum dritten Mal – wenn auch nicht sonderlich glücklich – verheiratet, und wir sind immer noch per Sie, woran ich auch nichts ändern möchte. Aussagen, wie: „Ich freu´ mich drauf, Sie mal richtig ausgiebig in den Arm zu nehmen und zu spüren“, befremden mich ein wenig. Ich mag ihn…und er ist ein toller Mentor. Aber ich will nicht SO WAS zwischen uns. Wie kommt Frau aus so einer Nummer raus? Ich sende keine Zeichen, echt nicht! Und ich frage auch immer brav nach seiner Frau. Er war immer schon ein Schwerenöter, aber hört das nicht irgendwann auch mal auf? Alter, er ist 82!!! Ich glaube, er schätzt dieses sich-verstanden-Fühlen, was ich ja auch sehr mag. Es gibt Menschen, mit denen reitet man quasi eine Welle. Und das tun wir in gewisser Weise. Aber mancher Kommentar lässt mich dann doch etwas ratlos zurück.

Da ich noch zur Post muss und einen weiteren Termin in der Stadt habe, beschließe ich kurzfristig – nach elender Wartezeit bei der Post – mir ein fettes Eis zu gönnen. Das bringt einen ja auf andere Gedanken und lenkt von vermeintlichen Liebeserklärungen ab. Zuerst denke ich noch: Das ist mein erstes Eis des Jahres. Doch das stimmt nicht. Ich habe bereits im April eins mit dem Kleinen meiner Sis gemampft. Also ist es mein erstes Eis in „meiner“ Stadt. Ich kann schon manchmal wie Pippi sein und mir die Welt machen, wie sie mir gefällt. Das habe ich Sonntagabend auch gemacht, als ich einfach mal die Top 10 Reiseziele gegooglet habe. Dauert noch, aber ich möchte vorbereitet sein, wenn es dann losgeht…nächstes Jahr oder so. Und dann…ha, dann werde ich es wieder ausgiebig genießen. Mein Winterschlaf scheint gerade durchbrochen. Hoffen wir, dass es anhält – mit oder ohne Liebeserklärung.

1 Kommentar

  1. Salut Claudia. Auch wenn ich mit Dir nicht mehr auf Augenhöhe sprechen kann – Du zweifeltest am simplen Fürchtenix – sind Deine Texte auf WordPress für mich die witzigsten bis aberwitzigsten Worte, die ich hier lese, auch wenn Du von Deutsch nicht wirklich eine Ahnung hast und wie eine privilegierte Stasi-Tussi sprichst. Ich lese dennoch gern von Dir und werde später für Dich ein Wort einlegen. Lach‘ nicht. Schreib‘ Dein Buch. Weißt Du, wie ich mir Dich mittlerweile vorstelle? Als vollbusige schwarze Kommunistin, die ihre Eltern an einen Henker verrät, die keine Heimat kennt. Verloren. Auf meinem Blog schrieb ich einst, Du seist im Grunde ein herzensguter Mensch. Nur vergewaltigt. Von Propaganda und Geld. Ich wünschte, Du wärst nur schwarz und vollbusig. Keine Kommunistin. Das ist einfachstes Deutsch, Du verstehst es. Du palaverst alltäglich in dieser Art. Gespalten, von wem auch immer. Beste Grüße! Roman Fidel

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