Die schlichte Wahrheit? Ich hatte gestern einfach überhaupt keinen Bock, etwas zu schreiben. Kommt auch mal vor. Rumgammeln bekommt mir einfach nicht. Während ich Donnerstag und Freitag noch voll in meinem Element war, ließ es ja schon Samstag merklich nach. Gestern war dann nur tote Hose angesagt. Mit anderen Worten: Ich habe den Tag nahezu mit Fernsehen zugebracht. Keine Meisterleistung, aber doch hin und wieder wohl normal. Es war auch so richtig herrliches Schmuddelwetter. Am Meer wäre selbst das toll. Am Meer ist nahezu alles genial. Nur so? Ist es eben ein Wetter, bei dem man so ungern unter der Kuscheldecke hervorkrabbelt.

Entsprechend schlecht war die Nacht. Wenn ich nur abgehangen habe (wie sich das für guten Schinken ja auch gehört), schlafe ich mies. Dabei muss ich heute ja wieder richtig früh raus, da ich ins Büro fahre. Nach langer, langer Zeit gebe ich mal wieder einen Workshop. Darauf freue ich mich schon. Ich kenne allerdings nur eine Hälfte der Truppe. Doch die anderen machen auch einen netten Eindruck. Reine Männertruppe, alles Werker. Das ist ja nach meinem Geschmack. Und dann bayern die „umanand“, dass es eine wahre Wonne ist, zuzuhören. Ich komme mir vor, als wäre ich in der Bully-Parade gelandet, was ich ihnen natürlich auch stecke. Sie sehen mir im Gegenzug meine rheinische Schnüss nach. Erst zum Schluss, als ich locker flockig „Pfia God“ trällere, dreht sich einer noch mal um und sagt: „Pfia God? Ah, sie ko nix dafüa, sie is halt a Preiss.“ Warum man das nun nicht sagt, haben wir nicht klären können. Donnerstag sehe ich ihn wieder, und da muss er mir Rede und Antwort stehen. Ich will ja nicht dumm sterben. Und im Internet finde ich auch nichts darüber. Ach, es soll mal einer aus den Bayern schlau werden! Ich werd´s jedenfalls nicht.
Besonders putzig ist einer, der mir nach fünf Minuten steckt, er wolle mir ja nichts, aber das sei alles Kindergarten. Er habe schon sooooo viele Workshops „do herinnen“ mitgemacht, nur brächten sie alle nichts. Weil die „Leit hoit deppert san“. Prinzipiell mag ich es, wenn man seine Meinung sagt. Doch diese Haltung, dass alle doof seien und nicht wollten, die mag ich nicht so. Wenn ich am Anfang schon denke, dass alles Mist ist, wird auch Mist dabei herumkommen. Dabei bringt gerade er dann gute Ideen für Abstellmaßnahmen. Ich weiß schon, was er meint. Es sind unterm Strich immer dieselben, die Dinge antreiben, umsetzen und was weiterentwickeln. Das ist auch schwer zu durchbrechen. Nur darüber zu jammern, bringt eben auch nichts. Manchmal denke ich echt, es geht uns noch viel zu gut. Da greift der Spruch meiner lieben Omma wieder: „Wenn Du willst, kannst Du viel; wenn Du musst, noch viel mehr.“ Solange die Not noch nicht groß genug ist, wird sich auch nur schwerlich etwas bewegen lassen.

Aber es ist schon eigenartig, wie unterschiedlich die Menschen sind. Die meisten mögen keine Veränderungen. Allgemein wird den Menschen ja nachgesagt, sie vermeiden Veränderungen nach Möglichkeit. Mir wird hingegen sehr schnell fad (ein Hoch auf Bully!). Wenn es zu lange gleichbleibend ist, werde ich schon kribbelig. Daher tu´ ich mich bisweilen schwer, zu ertragen, wie träge manche Menschen sind und nach dem Credo „Der liebe Herrgott hat es so gefüget“ leben. Ich weiß, manch einem müsste ich sogar dankbar sein, denn sonst müsste ich noch irgendwo als Archivar arbeiten. Wiederkehrende, routinierte Arbeit ist mir schlichtweg ein Graus. Ich brauche nicht jeden Tag was Neues…aber nach ein bis zwei Jahren darf gerne was Anderes daherkommen. Kennt Ihr das auch? Oder gehört Ihr eher zu denen, die gerne die Routine mögen?

Und dann wird mir heute noch ein toller Spruch zugeschickt, der mir direkt aus dem Herzen spricht: „Die Welt wäre so viel schöner, wenn Mücken Fett statt Blut saugen würden!“ Wenn es dann noch anschließend nicht jucken könnte, wäre das der Himmel auf Erden. Ich würde glatt eine Mückenzucht beginnen, eine Herberge aufbauen und die besten Bedingungen für die Viecher schaffen. Wenn sie doch heute innerhalb eines Jahres einen Impfstoff erschaffen können, können sie nicht da auch mal in so eine Richtung forschen? Ich bin sicher, das fänd breiten Anklang. Vielleicht sollte ich das mal in Berlin vorstellen? Welche Partei wohl als erste zuschlagen würde? Fragen über Fragen – und keine davon sinnvoll, was es gerade so schön macht.

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