Oh man, oh man, was ist das für eine wilde Zeit. Ich bin mittlerweile in dem Modus angekommen, einfach nur noch zu lachen. Geht es Euch anders? Ich weiß, dass das bisweilen arg hysterisch anmuten kann. Doch auch das ist mir egal. Gefühlt rennen wir hier gerade ins Chaos. Dazu passend spielt das Wetter mit Orkanböen auch noch mit. Eigens deswegen ist heute die Werksfeuerwehr ausgerückt und musste an einem Gebäude etwas demontieren. Da denke ich an die Coca-Cola-Werbung von früher mit dem Fensterputzer…und Männer in Uniformen (ja, auch Feuerwehr-Leute tragen eine Art Uniform) haben ja auch was. Äääääh, nur in unserem Fall hier leider nicht. Da genieße ich schon freie Sicht auf das Geschehen, und dann sind es solche Nicht-Kerle, die da rumwerkeln. Ich hab´ ´nen Lauf, wie es scheint. Raushängende Möpse bei Frauen, unsexy Typen beim Feuerwehreinsatz. Immerhin hing keinem ein Ei aus der Hose. Ach ja, ich bin mittlerweile auch für die Kleinigkeiten in meinem Leben dankbar.

Und dann gibt es wiederum Menschen, die mich im positiven Sinne überraschen. Eine ehemalige Kollegin, die sehr gehypt wurde, hat jetzt mal so richtig Eier bewiesen. Ja, eine Sie. Und ja, ich sage bewusst „Eier“. Man(n) wollte sie auf einer bestimmten Stelle sehen, aber ist auf ihre Bedingungen so gar nicht eingegangen. Sie hat – den Karriereknick wohl wissend voll im Blick – abgelehnt. Puh, damit hat aber mal so keiner gerechnet. Dann wurde sie bekniet ohne Ende, da so auch die Vorgesetzten ihr Gesicht verlören. Sie selbst sagt, es sei der reinste Psychoterror gewesen, der dann gestartet wäre…ob sie sich wirklich, wirklich sicher sei? Ob sie wisse, dass das da oben aber mal so gar nicht gut ankäme? Ob ihr bewusst sei, damit vieles zu verspielen? Ja, aber warum denn??? Sie ist standhaft geblieben, was ihrer Karriere nicht förderlich ist, ihrem Rückgrat aber garantiert eine weitere Schicht Festigkeit eingebracht hat. Ehrlich? Vor so was ziehe ich den Hut. Und daher sage ich ihr auch, wie stolz ich auf sie sei, worüber sie sich freut.
Erst gestern habe ich mit einer anderen jungen Kollegin gesprochen, die in Tränen ausgebrochen ist, weil der Druck so hoch ist. Es wird nur noch gefordert, keiner weiß, in welche Richtung wir laufen, aber dabei muss man immer hübsch lächeln und sich mit Vaseline einreiben, damit man möglichst störungsfrei in den nächsthöheren Hintern gleiten kann. Und ja, ich habe da auch gerade Bilder im Kopf, die eklig sind. Hier herrscht allerdings gerade eine verdammt wirbellose Kriecherkultur, die alles andere als gesund ist.

Ansonsten freue ich mich einfach aufs kommende Wochenende. Geplant ist nicht viel – außer einem ausgiebigen Beauty-Programm. Ich muss mir nämlich dringend die Haare wieder färben, weil zu viele graue die Oberhand gewinnen. Wie ich allerdings heute erfahren habe, gibt es Menschen in meinem Unternehmen, die seit zwei Jahren kein einziges Mal mehr in der Firma gewesen sind. Eine Kollegin in der sozial-psychologischen Betreuung lässt eine ausgeschaltete Kamera bei Skype nicht zu. Und so weiß sie zu berichten, dass sie manch einen von unseren Kollegen gar nicht mehr wiedererkannt hätte, da sie plötzlich über einen langen, völlig ungepflegten Rauschebart verfügen würden. Es würde sie nicht wundern, wenn sie mittlerweile vor lauter Verwahrlosung am Stuhl festgewachsen seien. Ehrlich? Ich will, glaube ich, gar nicht so genau wissen, was da draußen alles abgeht. Mir reichen meine Rititis völlig aus. Diese Zeit tut auf Dauer wohl keinem gut. In diesem Sinne: Lasst nicht alles wachsen, was geht, und lasst nicht alles raushängen, was man auch einpacken könnte. Hihiiii…

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