Diese Woche war anstrengend – und damit meine ich nicht nur meine gestrige Schulung, obwohl ich da einen echten Kracher drin hatte. Ich konnte ihn zähmen, aber er hat mich Kraft gekostet, dieser kleine Aggrobolzen…

Keine Ahnung, ob mir die Zeitumstellung jetzt doch noch nachhängt? Bislang war das nie ein riesiges Problem. Vielleicht ist es die übliche Frühjahrsmüdigkeit? Oder ich bin einfach schon halbwegs hier „angekommen“, weshalb mein Körper nicht mehr auf Übertouren fahren will und mich zur Vernunft ruft. Wie auch immer…ich bin müde.

Dafür ist aber endlich der Frühling nachhaltig eingezogen. Was habe ich die Sonne vermisst! Und dabei bin ich ja kein erklärter Sonnenfan. Aber der verdammt kalte März und all die endlos grauen Tage haben mich schon geschlaucht. Aber wem geht es da wohl anders? Jetzt verwöhnt uns die Sonne, weshalb ich am Nachmittag auch wieder fein nach draußen ziehe und irgendwo lesen werde. Vorher schaue ich noch eine Wohnung an und treffe endlich eine Freundin wieder.

Diese Woche habe ich mir schon eine Wohnung angesehen, die aber leider am Arsch de Brie lag. Dafür lag das Haus aber direkt an einer stark frequentierten Straße, auf die ich morgens als Linksabbieger hätte einfädeln müssen. Und verdammt laut war es dort auch. Grandiose Verkaufsargumente, oder? Ich habe mich also dagegen entschieden.

Dafür habe ich aber im Nu einen Mann gehabt. Da ein anderer Interessent und ich gleichzeitig bei der Besichtigung eingetroffen sind, hat uns die Vermieterin einfach kurzerhand zu Mann und Frau gemacht. Es fiel uns allen allerdings erst nach einiger Zeit auf, welches Missverständnis da im Raum hing. Ich habe dem armen Tropf dann gesagt: „Tja, so schnell kommt man heutzutage zu einer Ehefrau.“ Er brachte keinen Ton mehr raus und schaute etwas panisch, weshalb ich ein: „Ruhig weiteratmen“ hinterherschob. Erste Hilfe ist eben nicht so mein Ding. Von der Sekunde an, ließ er mir aber immer höflich den Vortritt und war ein echter Gentleman. Die Vermieterin erbot sich daraufhin sogar, als Kupplerin ein Nebengewerbe zu eröffnen und uns die jeweils andere Nummer im Nachgang zukommen zu lassen. Sie hatte einen ähnlichen Humor wie ich – der Mann allerdings nicht. Da ich Schweißperlenbildung und Schnappatmung vermutete, sagte ich nur: „Keine Sorge, das sind nur Scherze, Sie armer Kerl!“ Und endlich bekam er das Maul auf – wenn auch etwas zeitverzögert: „Wieso bin ich ein armer Kerl?“ „Ääääh, weil ich mich jetzt schon einige Jahre kenne.“ Da hat er dann endlich mal gegrinst und gemeint: „Jo, aber ich kenne mich auch schon eine ganze Weile…ich wäre nicht der Arme.“ Das war das erste und einzig Schlagfertige seinerseits.

Um es kurz zu machen: Weder die Wohnung, noch der Mann kamen infrage. Aber zumindest war es kurzweilig, nachdem ich mich geärgert hatte, mit Kopfschmerzen zu dieser Wohnung gefahren zu sein. Die Wohnungssuche ist nämlich echt anstrengend. Ich hoffe, dass die morgige Wohnung einer Kollegin super wird. Die heutige verspricht eher Ärger, weil die alte Mutter des Vermieters (84) direkt unter mir wohnen würde und keinen Lärm mag. Man solle eben nicht viel durch die Wohnung stampfen. Daher hoffe ich umso mehr auf die morgige Wohnung – zumal sie näher an meiner Arbeitsstelle liegt. Und dann hätte all dieser Stress neben der Arbeit auch endlich ein Ende, ich könnte in meine eigene Wohnung ziehen und es mir dort schön machen. Und ich könnte auch endlich wieder Briefe an meine eigene Adresse erhalten.

Apropos: Warum wird eigentlich so wenig geschrieben? What´s app ist eine tolle Erfindung. Aber ersetzt es den guten alten Brief? Mir nicht. Ich liebe Briefe. Nur leider sterben die wohl aus. Hin und wieder erhalte ich dann doch einen…und freue mich wie ein Schnitzel. Mich hemmt meine eigene Schrift immer wieder, viel Handschriftliches anzufertigen, aber warum eigentlich? Die Schrift muss ja nicht schön sein. Der Inhalt ist das, was es ausmacht. Postkarten gehen auch immer. Da muss man gar keine epischen Ergüsse rauslassen, sondern lediglich ein paar Zeilen. Das kann jeder. Und die Zeit hat auch jeder. Geht das nur mir so, dass ich es schöner finde, solche Zeilen in der Hand zu halten, als sie digital auf meinem Handy zu lesen? Es mag „oldschool“ sein, aber das kann ich mir mit meinen 41 Jahren ja auch erlauben. Ich bleibe dabei: Ich freue mich einfach riesig, wenn ich eine Karte oder einen Brief bekomme.

In diesem Sinne: Schreibt fleißig und zaubert Lächeln in die Gesichter anderer. Damit kann man auch sein Karma aufpolieren…oder Pluspunkte sammeln…oder ein gutes Gefühl. Was auch immer: Tut es!

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