Kinder, heute habe ich wieder mal einen Philosophischen. Also überlegt Euch, ob Ihr weiterlesen wollt…
Die große Frage, mit der ich mich heute beschäftige, ist die: Was ist Glück? Jajaja, tausendfach durchgekaut. Aber gibt es die eine Antwort darauf? Es ist ja eher für jeden eine andere Definition, oder? Viele jagen dem Glück nach und hoffen darauf, es ewig halten zu können. Doch das geht eben nicht. Es ist aus meiner Sicht eher Zufriedenheit, die ich anstreben möchte. Und auf meinem Weg wird es dann immer wieder sehr glückliche Momente geben – und eben auch traurige. Die gehören dazu.
In Zeiten, wie diesen, frage ich mich dann manchmal genau das Gegenteil: Wieso bin ich eigentlich nicht richtig unzufrieden? Wieso erschüttert mich nicht, was da gerade alles abgeht? So viele haben Probleme. Meine Cousine meinte vorhin noch am Telefon, ich sei echt gesegnet. Als aus der Kirche ausgetretener und insofern „gefallener Engel“, glaube ich nicht so recht daran. Aber kennt Ihr das auch? Da sitzt Ihr und fragt Euch, ob Ihr noch normal seid, weil so viele leiden und schimpfen – und Ihr eben so gar nicht? Als ich damals aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen bin, haben etliche darauf gewettet, es würde mir noch leid tun und mich einholen. Ich habe manchmal in meiner neuen kleinen Butze gesessen und gewartet…und gewartet…aber es tat sich nichts. Ein anderer Fall war ein fetter Autounfall, den wir zu viert körperlich unbeschadet überstanden haben. Die Eltern meiner Freundin waren etwas hibbelig. Meine Freundin hat geschrien und sich tagelang nicht richtig beruhigen können. Ich war vollkommen ruhig, habe gedacht: „Das war´s…ist noch was offen? Nö? Dann ist ja alles ok. Dann kann ich gehen.“ Das ist nicht eingetreten, was wirklich auf einer stark befahrenen Autobahn an ein Wunder grenzt, weil wir über drei Spuren gekreiselt sind. Damals habe ich wieder gewartet…da muss doch nachträglich was ausgelöst werden? Nö. Oder auch derzeit: Wie viele machen sich Gedanken, was alles in dem Impfstoff sein könnte? Und ich denke nur: Und? Wir essen und trinken so viel Dreck, von dem wir auch nicht wissen, was drinsteckt, dann ist mir das hier auch schisskojenno. Oder die Frage, warum andere vor mir geimpft werden? Auch das ist mir völlig wumpe. Wenn ich dran bin, bin ich dran.
Ich habe einfach in vielen Lebenslagen die Einstellung, dass es ohnehin kommt, wie es kommen muss. Manche nennen das Gottvertrauen, aber das ist es bei mir nicht. Ich glaube nicht, dass ein Mann mit Rauschebart da oben sitzt und aus Spaß an der Freud die Menschen schikaniert. Vermutlich habe ich einmal zu oft den Satz meiner Mutter vernommen: „Wen Gott liebt, den lässt er leiden.“ So ein absolut ausgemachter Scheißdreck. Trotzdem glaube ich an so etwas, wie Schicksal. Die amerikanische Brieffreundin meiner Sis hat vor 28 Jahren gesagt ( da seht Ihr einmal mehr, womit ich mir meine geistige Festplatte so zumülle): „Things happen for a reason.“ Gut, sie ist damals in weißer Strumpfhose und Kostümchen aus dem Flieger in Frankfurt gestiegen und wollte unsere KZ´s sehen. Naja, sie ist aus Dallas…wir wissen ja, wen die in deutlicher Überzahl gewählt haben. Dennoch ist an diesem Satz etwas dran. Irgendeinen Sinn hat alles immer. Was habe ich mich vorletztes Jahr über meinen Chef aufgeregt, als er mir das zugesagte Projekt nicht gegeben hat? Es war klar dumm und unfair von ihm, aber hätte er Wort gehalten, hätte ich mit meiner Ausbildung zum HP Psych nie begonnen. Ich bin für manche verbale Klatsche dankbar, die ich erfahren musste, weil genau diese mir Flügel verleihen. Mein größter Ansporn ist, wenn einer sagt: „Das schaffst Du nicht!“ Jetzt nicht falsch verstehen: Wenn ich merke, das sagt einer, um mich zu manipulieren, genau das zu tun, was er will, dann regt sich da gerade mal mein rechter Mundwinkel. Und auch der nur ganz kurz. Aber wenn mir jemand ernsthaft eine schwarze Zukunft vorhersagt, dann marschiere ich erst recht in diese Richtung. Das war immer schon so. Ich erkenne mich ja immer wieder in dem Werbeclip des T-Roc. Dabei bin ich zwar ein Steinböckchen und kein Widder, aber als ich diese Werbung das erste Mal gesehen habe, habe ich gedacht, sie haben einen Kurzfilm über mich gedreht. Und witzigerweise sehe ich gerade, dass fast ganz am Ende noch ein Slogan kommt: „Born confident“. Ja, vielleicht ist da echt was dran? Ich will zwar immer noch was Neues ausprobieren, brauche neuen Input, suche nach meinen Herausforderungen, aber im Grunde bin und war ich immer schon ein zufriedener Mensch/Bock. Hm, diese Erkenntnis gefällt mir gerade. Ich weiß vorher nicht immer so genau, was ich hier schreibe und bin manchmal selbst erstaunt, wohin mich der Weg dann führt. Ja, ich habe eine am Helm bzw. Horn. Und?

Was mir derzeit vielmehr abgeht, ist Planungssicherheit. Sicherheit ist ja immer nur scheinbar gegeben, wie ich mittlerweile lernen durfte. Damit bin ich auch immer feiner. Wobei ich als Böckchen natürlich immer wieder auch nach Sicherheit strebe. Doch ich plane gerne. Nicht bis ins kleinste Detail hinein. Ich mag es durchaus spontan und flexibel. Manches hätte ich nie gemacht, wenn ich mich im Vorfeld bis ins Kleinste damit befasst hätte. Allen voran natürlich Peru, ohne spanisch sprechen zu können und die Gefahren des Dschungels auf dem Schirm zu haben. Da schüttle ich immer noch den Kopf über mich. Auch die Ausbildung, die ich gerade mache. Hätte ich vorher manches gewusst (was ich durchaus hätte recherchieren können), hätte ich wahrscheinlich nie damit begonnen. Und doch bin ich sehr glücklich (ha, da isses!!!), es doch zu tun. Es hat mich vieles gelehrt, mir manches offenbart. Daher brauche ich keine absolute Planungssicherheit…nur ein bisschen eben. Kenia kreist und kreist in meinem Kopf. Nur: Wann? Und wie? Wenn die Dame vom Amt die Güte hätte, nach nunmehr dreieinhalb Wochen zu bestätigen, dass sie zumindest meine Anmeldung für die Oktoberprüfung erhalten hätte, wäre dies ja schon mal ein Teilerfolg. Nächste Woche rufe ich da so lange an, bis denen die Ohren bluten und einer aus lauter Verzweifelung den Hörer abnimmt. Geplant war es ja für März. Dann hätte ich im April mündliche Prüfung und könnte in Ruhe weiterplanen. Nun gibt das ja nichts. Da wüsste ich nur zu gerne, ob es im Oktober was gibt. Wenn im Oktober die schriftliche Prüfung ist, wird die mündliche vermutlich im November stattfinden. Dann würde ich meinen Urlaub für Dezember einplanen. Im Sommer will ich auf keinen Fall fliegen, da es dann noch hotter als hot ist. Immerhin möchte ich mit den Waisenkindern auch was unternehmen und nicht totgeschwitzt in der Ecke rumflaggen. Das ist wenig dekorativ und will ich niemandem zumuten. Ach man. Wenn ich nichts Genaues weiß, nervt mich das dann doch bisweilen, auch wenn ich meist stoisch gelassen sagen kann: „Dann isset wohl so. Kannste machen nix.“
In diesem Sinne: Macht das Beste draus!

3 Kommentare

  1. Bei uns heißt es immer „Wer weiß wozu es gut ist“ und „Auch mit Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas schönes bauen“. Und so im Nachhinein hat sich tatsächlich vieles immer irgendwie gefügt.
    Bin auf jeden Fall gespannt, wie es bei dir weitergeht.
    Liebe Grüße und alles Gute!

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    1. Das ist lieb, danke. Es wird ja immer weitergehen. 🤷‍♀️ Es sei denn, die Erde verschwindet, woran ich nicht so recht glauben mag. Was weiß denn ich?
      Ich freu mich auf all das, was da draußen so auf uns wartet. Da gibt’s immer viel zu sehen, viel zu meckern, viel zu lachen.
      Ich drück Dir auch die Däumchen, dass sich für Dich alles so fügt, wie Du Dir das wünschst. 😉

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