Man, man, man, was für ’ne Zeit. Kennt Ihr das? Ewig passiert nichts… es ist langweilig. Nee, nicht mal mehr chillig, sondern kacklangweilig. Und dann denkt man sich so: Könntest ja mal wieder aktiv was machen. Ok, dann schaut man so, was denn geht und interessant sein könnte und meldet sich irgendwo an. So weit, so normal. Aber ich scheine dann den Überblick ein wenig zu verlieren… oder die letzten Monate aufholen zu wollen. Kann man machen – muss man aber nicht.
Mit anderen Worten: Am Wochenende hatte ich beide Tage Fortbildung. Gestern und heute dann ebenso. Und morgen und übermorgen auch – allerdings außerhalb meiner eigentlichen Firma, also penne ich zwei Nächte nicht Zuhause. Gut, da vermisst mich ja auch keiner, aber ich vermisse mein Bett.
Gestern hatte ich dann on top noch meine erste Meditationsstunde. Zugegeben, ich war skeptisch. Hätte die Dame eine Piepsstimme, könnte ich meine ohnehin schon spärliche Geduld – die bei meiner aktuellen Taktung vollkommen abhanden gekommen zu sein scheint – nicht zügeln und müsste leider schimpfen und meckern. Aaaaaaber, sie hat eine angenehme Stimme. Meine nahezu ebenfalls nicht vorhandene Diplomatie hat mich nach zwei Sätzen gleich auch raushauen lassen: „Gottseidank haben Sie eine angenehme Stimme!“ Sie entgegnet etwas perplex: „Sie aber auch!“ Ich unterdrücke den Impuls, sie nun aufzuklären, dass ich wohl nicht den Kurs abhalte und meine Stimme daher vollkommen egal sein dürfte und lächle stattdessen. Man, brauch ich gerade Meditation, aber zackig bitte.
Was mich wundert, sind Übungen zwecks Dehnung. Damit hatte ich nicht gerechnet. Für manche benötigt man Bauchmuskulatur. Gut, mit Bauch kann ich dienen, aber Muskulatur? Äääääh…nö. Aber die soll wohl entstehen. Wir werden sehen und staunen, schätze ich. Also wie sie eine Muskulatur durchaus absent bleiben kann.
Die Entspannung gelingt allerdings echt. Ich bin selbst überrascht. Gut, während einer Meditation imaginiere ich einen Teller Spaghetti – auch wenn der keineswegs in der Geschichte vorkommt. Aber hey, wer von Roger Whittaker träumt, darf sich bei einer Meditation auch Spaghetti vorstellen. Und wenn ich am Ende entspannt bin, ist das alles, was zählt.
Der nächste Tag, der bis zum Anschlag gefüllt ist, beginnt auch relaxter. Ich halte das auch durch, bis ich dann den Mietwagen sehe. Es sollte ein normaler, kleiner Mietwagen sein. Und was ist es? Ein Van von Peugeot. Ich bin so gar kein Van-Fan. Ich bin meinen kleinen Clio gewöhnt. Und das hier ist ein Flaggschiff! Warum nur? Warum kann ich nicht so ein ganz normales Auto bekommen? Zwei von drei Malen ist es nun stressig gelaufen. Aber gut, ich schaffe es. Kurz vorm Ziel halte ich noch mal kurz bei einem Supermarkt.
Ich bin müde, verschwitzt und echt platt. Mit Salzstangen und Wasser stelle ich mich in die Kassenschlange. Wer steht vor mir? Ein nach Pipi müffelnder Opi, der auch noch rotzig zu der Verkäuferin ist. Und dann sehe ich die Tattoos der Verkäuferin. Zunächst nur die Altvorderen von „Herr der Ringe“…aber dann IHN!
Ich grinse breit, als ich dran bin und sage: „Aragon ist aber auch echt ’ne geile Sau!“ Die Verkäuferin strahlt mich an: „Aber so was von!“ Und ich? Bin wieder entspannt – auch ohne Meditation, sondern einfach nur aufgrund dieser genialen Tätowierung am Unterarm – ganz ohne Bauchmuskulatur oder sonst was. Perfekt!
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