Ich wache mit Kopfschmerzen auf. Das wird vermutlich am Wetter liegen. Ist auch egal… Es ist nur einfach nervig. Genauso nervig, wie die Erkenntnis, heute wieder nicht gezogen worden zu sein. Da ich nie bis zum Ende zugehört habe, entdecke ich erst heute, dass man gar nicht im ersten Anlauf den Wagen gewinnt, sondern in die Lostrommel mit weiteren 19 Kandidaten kommt. Naja…hoffen darf ich ja trotzdem noch. Aber es wird ein Herr „im Exil“ gezogen. Exil, weil er wohl in Köln wohnt. Da fühle ich mich als Rheinländerin ja fast schon gemobbt. Doch ich habe gelernt, dass es wurscht ist, was manche ignorante Bayern denken. Daher bin ich fein. Wäre ja auch noch schlimmer, mir das zu Herzen zu nehmen, denn dann würden meine Kopfschmerzen bestimmt schlimmer werden.
Und so logge ich mich zur letzten Freitagsstunde ein. Der Dozent ist genervt, weil die Technik heute mal wieder verkackt. So ein Einstieg ist doch schon mal positiv. Inhaltlich ist es auch nicht spannend, nicht anregend, auch wenn manche diskutieren. Aber es gibt ja auch Menschen, die schaffen es, Monologe über Socken zu halten. Warum dann auch nicht über die heutigen Themen? Also ignoriere ich das alles und recherchiere, wie viele Einheiten wir eigentlich bezahlt haben, wie viele nicht durchgeführt worden sind und rechne das dann aus. Nach der Schulung schicke ich dem Institut diese Erkenntnis mit der Bitte um Rückerstattung bis 30.10.2020. Mal schauen, was da jetzt kommen wird. Dafür werden aber die Zerifikate an die Anwesenden ausgehändigt und mit Sekt sowie Saft angestoßen. Da ich nicht vor Ort bin (wie die meisten), ist mir das wurscht. Nur erlaubt ist es eben nicht. Ach, wo ist das liebe Ordnungsamt, wenn man es mal bräuchte? Bei der Entwicklung der Infektionszahlen sollte man auf so ein Gschmarre echt verzichten, oder? Aber der Überzeugung sind wohl die wenigsten. „Ist doch nur ein Sektchen!“ Klaro. Wohl bekomms!
Habt Ihr eigentlich auch mitbekommen, dass die ersten Leute wieder anfangen, Klopapier zu hamstern? Irrwitzig, wie bekloppt die Leute sind. Statt alles dafür zu tun, dass die Zahlen wieder runtergehen, kümmern sich viele eher um das Endprodukt, das unseren Körper verlassen wird. Wieso ist bei so vielen einfach keine Lernkurve erkennbar? Ich kapier´s mal wieder nicht. Aber gut, jeder, wie er mag. Die Franzosen werden bestimmt auch schon wieder Rotwein und Kondome gehortet haben, wie beim letzten Lockdown. Das klingt auf alle Fälle nach deutlich mehr Spaß. Da sind wir Deutschen irgendwie nicht die Besten drin, hm?
Für heute steht nicht mehr wirklich viel an. Ich gammle nur noch rum, lese und schaue fern. Zum Glück habe ich Langweilerin genügend Klopapier Zuhause, um meiner Herkunft alle Ehre zu machen.
Kommentar verfassen